Chen Kuen Lee (1915 – 2003). Hauslandschaften Organisches Bauen in Berlin, Stuttgart und Taiwan

Die Ausstellung in der ifa-Galerie Berlin konzentriert sich auf Chen Kuen Lees Wohnarchitektur: Unterschiedliche Planungsaufgaben prägen die ausgewählten Gebäude. Während Lee sich seit Anfang der 1950er-Jahre einen Namen als Villenarchitekt in Süddeutschland machte, entwarf er im Märkischen Viertel in Berlin Einheiten für den Massenwohnungsbau. Geplant von mehr als 35 in- und ausländischen Architekten, gehört das Märkische Viertel zu einem der umstrittensten Siedlungsbauprojekte in Deutschland.
Chen Kuen Lee wirkte auch theoretisch durch seine Schriften, seine Bau- und Lehrtätigkeit der späten Jahre in Taiwan und durch die Gründung des deutsch-chinesischen Werkbundes. Diesen plante er zusammen mit Häring und Scharoun und initiierte damit einen Kulturtransfer par excellence.

Ausstellungseröffnung Donnerstag, 21. Januar 2016, 19 Uhr
Ausstellungsdauer 22. Januar – 24. März 2016
Öffnungszeiten Di – So, 14 – 18 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Ineinander geschobene Winkel, kristalline Formen und ein Garten, der bis ins Innere des Hauses reicht – der chinesische Architekt Chen Kuen Lee (geboren 1915 in Wuxing/China, gestorben 2003 in Berlin) gestaltete außergewöhnliche Wohnhäuser, u.a. im Märkischen Viertel. Lee verwob Konzepte der europäischen Moderne mit fernöstlicher Philosophie und gehörte damit zur Avantgarde der Nachkriegsarchitektur in Deutschland. Eine Auswahl seiner Wohnbauten in Berlin und Süddeutschland zeigt die ifa-Galerie Berlin in der Ausstellung „Chen Kuen Lee (1915 – 2003). Hauslandschaften“.

Chen Kuen Lees Wohnhäuser zeichnen sich durch ihre aufgesprengte Gestalt, die Verbindung von Innen- und Außenraum sowie durch die gestalterische Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten Hermann Mattern sowie Adolf und Hannes Haag aus. Lee arbeitete und forschte mit den Architekten Hans Poelzig, Hugo Häring und vor allem Hans Scharoun. Daran anknüpfend griff er Konzepte des Neuen Bauens auf und entwickelte diese in einem eigenständigen Werk weiter.
Die Ausstellung in der ifa-Galerie Berlin konzentriert sich auf Chen Kuen Lees Wohnarchitektur: Unterschiedliche Planungsaufgaben prägen die ausgewählten Gebäude. Während Lee sich seit Anfang der 1950er-Jahre einen Namen als Villenarchitekt in Süddeutschland machte, entwarf er im Märkischen Viertel in Berlin Einheiten für den Massenwohnungsbau. Geplant von mehr als 35 in- und ausländischen Architekten, gehört das Märkische Viertel zu einem der umstrittensten Siedlungsbauprojekte in Deutschland.
Chen Kuen Lee wirkte auch theoretisch durch seine Schriften, seine Bau- und Lehrtätigkeit der späten Jahre in Taiwan und durch die Gründung des deutsch-chinesischen Werkbundes. Diesen plante er zusammen mit Häring und Scharoun und initiierte damit einen Kulturtransfer par excellence.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation. Sie ist in der Ausstellung zum Preis von 21,00 € erhältlich. Pressefotos erhalten Sie hier: Pressebilder.

Ausstellungseröffnung Donnerstag, 21. Januar 2016, 19 Uhr
Ausstellungsdauer 22. Januar – 24. März 2016
Öffnungszeiten Di – So, 14 – 18 Uhr

Der Eintritt ist frei.

VERANSTALTUNGEN UND VERMITTLUNG

Freitag, 22. Januar 2016, 16 Uhr
Ausstellungsgespräch
Die Kuratoren führen durch die Ausstellung: Sie haben die Gelegenheit, mit Prof. Michael Koch, dem ehemaligen Mitarbeiter Lees und Kurator der Ausstellung, sowie mit der Co-Kuratorin Dr. Valérie Hammerbacher die Architektur Chen Kuen Lees zu erkunden und zu diskutieren.

Donnerstag, 11. Februar 2016, 19 Uhr
Dekonstruierte Tradition: Chen Kuen Lee und das Neue Bauen – Ein interkultureller Dialog
Vortrag und Gespräch mit Dr. Eduard Kögel, Architekturhistoriker und Publizist
Als Chen Kuen Lee Anfang der 1930er-Jahre in Berlin Architektur studierte, traf er auf Ernst Boerschmann, Honorarprofessor für Ostasiatische Baukunst an der Technischen Hochschule in Berlin. Er wurde sein Assistent und arbeitete über Jahre an einer Dissertation zum traditionellen Urbanismus in China. In einem interkulturellen Dialog verhandelte er den Begriff der Landschaft auf unterschiedlichen Ebenen: die Topographie, das Dach, die Integration von Garten und Bauwerk sowie der „Schachtelraum“.

Donnerstag, 18. Februar 2016, 19 Uhr
Hans Scharoun und Chen Kuen Lee: Organische Architektur im Dialog
Vortrag und Gespräch mit Dr. Eva-Maria Barkhofen, Leiterin Baukunstarchiv, Akademie der Künste Berlin
Chen Kuen Lee kam schon früh über Hans Scharoun mit dem Ideenpotential des „organischen Bauens“ in Berührung. Lee orientierte seine Architekturentwürfe auf dieser Grundlage individuell an den Bedürfnissen der Bewohner und konzipierte die Bauten als homogene Einheit innerhalb der umgebenden Landschaft.

Sonntag, 21. Februar 2016, 11-13.30 Uhr
Dachlandschaften
Offenes Atelier mit Annika Niemann, Kunstvermittlerin
Ob Flachdach oder Satteldach, Flugdach oder Fußwalmdach: Dächer trennen das Innen vom Außen und bieten Schutz vor Sonne, Wind und Regen. Der Architekt Chen Kuen Lee hat in seinen Wohnhäusern mit unterschiedlichen Dachtypen experimentiert und sie wie eine Skulptur geformt. Im Workshop erkunden wir neue Möglichkeiten, den Raum zwischen Himmel und Erde zu gestalten und entfalten im Galerieraum eine schwebende Dachlandschaft.
für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren. Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten.

Sonntag, 06. März 2016, 14-16 Uhr
Wohnen in großer Gemeinschaft: Chen Kuen Lees Wohnhochhäuser im Märkischen Viertel
Exkursion mit Dr. Eduard Kögel, Architekturhistoriker und Publizist
Chen Kuen Lee entwarf in den 1960er-Jahren über 1200 Wohneinheiten im Märkischen Viertel in Berlin. Einige seiner Kollegen hatten wie er zuvor bei Hans Scharoun gearbeitet. Zusammen versuchten sie dort die Idee einer Stadtlandschaft umzusetzen. Bis heute ist die avantgardistische Stadtidee im Kontext der Gesamtgestaltung sichtbar.
Die Wohnsiedlung geriet bereits während des Baus in die Kritik. Dennoch lebte Lee bis zu seinem Tod im Märkischen Viertel. Bei einem Rundgang können die Teilnehmenden vor Ort einen Eindruck über Stadt- und Landschaftsidee gewinnen.
Treffpunkt: Viertel-Box am Wilhelmsruher Damm (Bushaltestelle Märkisches Zentrum, vis-à-vis Märkisches Zentrum)
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Um Anmeldung bis 03.03.2016 wird gebeten.

Der Besuch der Veranstaltungen, Führungen, Workshops und Exkursionen ist kostenfrei. Ausstellungsgespräche und Workshops für Gruppen und Schulklassen nach Absprache:
Tel. 030/ 2844 9140 oder Mail: kunstvermittlung@ifa.de

Über das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)
Wir setzen uns für Frieden, Völkerverständigung und interkulturellen Dialog ein. Mit unseren Programmen, Ausstellungen, Publikationen und Fördermöglichkeiten gestalten wir die Außenkulturpolitik Deutschlands mit. Seit nahezu 100 Jahren.