Deutsch-Taiwanische Gesellschaft – Mitgliederversammlung beschließt Namensänderung
Die Deutsch-Chinesische Gesellschaft e.V. wurde 1957 gegründet. Die Namenswahl war den besonderen historischen Umständen jener Zeit geschuldet. 2003 hat die Gesellschaft ihren Namen an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst und durch den Zusatz “Freunde Taiwans” ihre Position verdeutlicht.
Namen sind mehr als „Schall und Rauch“ – Namen haben eine Geschichte und eine Symbolkraft. Es gilt also in diesen Tagen mehr denn je, die Sichtbarkeit Taiwans hervorzuheben und für die deutsch-taiwanischen Beziehungen einzutreten.
Hinter der gestern beschlossenen Namensänderung steht ein längerer Prozess. Wir haben in den letzten Jahren intensiv über eine Änderung des Namens unserer Gesellschaft diskutiert. Die Gesellschaft ist parteipolitisch neutral und auch die Namenswahl stellt keine parteipolitische Positionierung der Gesellschaft dar.
Es gibt eine Reihe von Gründen, die für eine Namensänderung sprechen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich eine taiwanische Identität herausgebildet – das zeigen auch konstant Umfragen und Untersuchungen der letzten Jahre. Unsere Gesellschaft kann mit einer Namensänderung diese gesellschaftlichen Veränderungen abbilden. Taiwan braucht eine starke Stimme der Unterstützung. Die Namensänderung ist ein Bekenntnis „schwarz auf weiß“ und die Anerkennung der zivilgesellschaftlichen und demokratischen Erfolge der letzten 30 Jahre und ein Zeichen gegen die internationale Diskriminierung Taiwans. Unsere Gesellschaft will Konstanz in den freundschaftlichen Beziehungen, aber Wandel und Klarheit in unserer organisatorischen Ausrichtung demonstrieren sowie die Dynamik der geopolitischen und gesellschaftlichen Veränderungen im Blick halten.
In Zeiten, in denen die Bezeichnung Taiwan durch Druck von außen an Sichtbarkeit zu verlieren droht, zeigen wir, dass wir uns dem entgegenstellen.
Der Antrag auf Namensänderung erhielt eine deutliche Mehrheit von 90,8% der Stimmen. Damit wurde auch die 2/3-Mehrheit für eine Satzungsänderung erreicht. Die Abstimmungsbeteiligung lag bei 76%.