Feier zum Nationalfeiertag abgesagt

Wegen der Katastrophe nach dem Taifun Morakot hat die Regierung in Taiwan die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am 10. Oktober abgesagt. Vom 22. bis 24. August war in ganz Taiwan Trauerbeflaggung angeordnet.

Wegen der Katastrophe nach dem Taifun Morakot hat die Regierung in Taiwan die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am 10. Oktober abgesagt. Vom 22. bis 24. August war in ganz Taiwan Trauerbeflaggung angeordnet.

Der Taifun Morakot, der am 7. und 8. August über Taiwan hinweg zog, hatte in Süd- und Osttaiwan die schwersten Überschwemmungen seit fünfzig Jahren ausgelöst. Insgesamt wurden fast 25 000 Personen evakuiert. In dem besonders stark von Regenfällen betroffenen Gebiet um den Berg Ali, wo innerhalb von drei Tagen etwa 3 000 mm Regen fielen, wurden zwölf Dörfer mit insgesamt 6 180 Personen vom Verkehrsnetz abgeschnitten. Bei Erdrutschen wurden etliche Dörfer verschüttet. Die Rettungseinsätze von Hubschraubern waren durch das schlechte Wetter tagelang erschwert worden. Im Dorf Siaolin im Landkreis Kaohsiung sind durch einen Erdrutsch wahrscheinlich mehr als 400 Dorfbewohner unter einer bis zu fünfzehn Meter tiefen Schlammdecke begraben worden. Mindestens 163 Menschen kamen ums Leben, 45 wurden verletzt und 503 gelten weiterhin als vermisst.

Die Regierung hat 50 Notaufnahmelager eingerichtet, die 5 723 Opfer aufgenommen haben. Etwa 9 000 Soldaten sind in unterschiedlichen Katastrophengebieten im Einsatz, um Opfer auszugraben, Aufräumarbeiten durchzuführen oder zerstörte Straßen und Brücken zu reparieren. Die Sachschäden im landwirtschaftlichen Bereich erreichen umgerechnet etwa 285 Millionen EUR.
Etwa 60 Länder – einschließlich Deutschland -, die Europäische Union und viele internationale und ausländische Wohlfahrtsorganisationen haben mit Finanz- und Sachspenden Beistand geleistet. Die Hilfsorganisation “Luftfahrt Ohne Grenzen“ aus Deutschland hat eine Lieferung unter anderem mit Decken, Schlafsäcken und Zelten nach Taiwan gesandt.

Wie schon nach dem schweren Erdbeben am 21. September 1999 wird auch in diesem Jahr angesichts der aktuellen Tragödie auf die Feierlichkeiten zum Gedenken an die Gründung der Republik China verzichtet.