Unter Beteiligung der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft – Freunde Taiwans wurde am 23. August die Weltfriedensglocke im Berliner Volkspark Friedrichshain zeitgleich zur Einweihung der Friedensglocke der Republik China auf der Insel Kinmen geläutet. Die DCG-Vorsitzende Anita Schäfer MdB sprach bei diesem Anlass ein Grußwort und war einer der zahlreichen Gäste, die die 1989 von der japanischen World Peace Bell Association gestiftete Glocke schlugen.
Glocken auf Kinmen und in Berlin erklingen
Deutsch-Chinesische Gesellschaft – Freunde Taiwans nimmt an Veranstaltung teil
Berlin. Unter Beteiligung der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft – Freunde Taiwans wurde am 23. August die Weltfriedensglocke im Berliner Volkspark Friedrichshain zeitgleich zur Einweihung der Friedensglocke der Republik China auf der Insel Kinmen geläutet. Die DCG-Vorsitzende Anita Schäfer MdB sprach bei diesem Anlass ein Grußwort und war einer der zahlreichen Gäste, die die 1989 von der japanischen World Peace Bell Association gestiftete Glocke schlugen.
Schäfer wies darauf hin, dass die Berliner Glocke noch in der ehemaligen DDR eingeweiht wurde, aber bald darauf die Wende, den Untergang des SED-Regimes und die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands erlebte. „In den vergangenen Jahren hat sich das Verhältnis an der Taiwan-Straße ja glücklicherweise entspannt“, so die Abgeordnete. „Dabei ist schon viel erreicht worden, und das ist zu begrüßen. Denn Austausch führt zu Annäherung, und Wandel durch Annäherung war ja auch ein Schlagwort, dass die Überwindung der deutschen und europäischen Teilung begleitet hat.“
Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass die Volksrepublik ihre Ansprüche auf Taiwan nicht aufgegeben hat und parallel zu den Gesprächen weiterhin die Modernisierung ihrer militärischen Fähigkeiten betreibt, die auch und gerade auf Taiwan gerichtet sind. „Es gibt aber nur einen Weg für beide Seiten, dauerhafte Stabilität zu erreichen“, sagte Schäfer: „Nämlich ihre Differenzen mit friedlichen Mitteln zu überwinden, wie wir das in unserem Land und auf unserem Kontinent auch erreicht haben.“
Nach der Vertreibung der Regierung der Republik China nach Taiwan durch die kommunistische Bewegung 1949 kam es in den folgenden Jahrzehnten weiterhin zu militärischen Zusammenstößen zwischen beiden Seiten, besonders um die von Taiwan kontrollierte Insel Kinmen, die lediglich zwei Kilometer vom Festland entfernt liegt. Allein ab dem 23. August 1958 feuerte die Volksrepublik innerhalb von 44 Tagen eine halbe Million Granaten auf das nur 150 Quadratkilometer große Eiland und einige Nachbarinseln ab.
Erst als Peking in den 70er Jahren der Sitz der Republik China bei den Vereinten Nationen übertragen wurde, endeten die Bombardements auf Druck der UN. Granathüllen von damals wurden Teil der Schmelze für die Glocke im Friedenspark auf Kinmen, die nun gemeinsam mit der Berliner Weltfriedensglocke erklang. Im Anschluss ließ Anita Schäfer gemeinsam mit ihrer Kollegin und Stellvertreterin im DCG-Vorstand Angelika Krüger-Leißner, der Frau des taiwanischen Repräsentanten, Madame Wei, und dem Leiter der Verwaltungsabteilung der Taipeh-Vertretung, David Chang, weiße Friedenstauben aufsteigen.