Taiwan auf der Berlinale 2009

Bei den diesjährigen 59. Internationalen Filmfestspielen Berlin war Taiwan mit fünf Filmen vertreten. Im Panorama waren gleich zwei Weltpremieren zu sehen.

Am 12. Februar fand ein von der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft e.V. – Freunde Taiwans unter ihrer Vorsitzenden Frau Anita Schäfer MdB organisiertes gemeinsames Abendessen mit Regisseuren, Schauspielern und Vertretern der taiwanischen Filmförderung statt, bei welchem die Möglichkeiten einer vermehrten Zusammenarbeit in der Filmindustrie diskutiert wurden. Angesichts der zunehmenden Bedeutung Deutschlands als Filmproduktionsstätte erhofft man sich für die Zukunft eine engere Kooperation in diesem Bereich.

1. TAIWAN AUF DER BERLINALE 2009
Bei den diesjährigen 59. Internationalen Filmfestspielen Berlin war Taiwan mit fünf Filmen vertreten. Im Panorama waren gleich zwei Weltpremieren zu sehen:

Die deutsch-taiwanische Koproduktion ‚Ghosted‘ von Monika Treut erzählt eine außergewöhnliche Liebesgeschichte zwischen zwei Kulturen, in der eine Hamburger Künstlerin dem rätselhaften Tod ihrer taiwanischen Geliebten nachforscht.

Die zweite internationale Premiere war ‚Yang Yang‘ des jungen taiwanischen Regisseurs Cheng Yu-Chieh, der sich mit dem in Taiwan relativ neuen Phänomen der multi-ethnischen Herkunft und Identitätsfindung beschäftigt.

Im Berlinale Special, das als Teil des offiziellen Programms außergewöhnliche Neuproduktionen und aktuelle Werke zeitgenössischer Filmemacher präsentiert, war die chinesisch-taiwanische Koproduktion ‚Baiyin Diguo‘ zu sehen. Das Historien- und Familiendrama spielt im 19. Jahrhundert in der chinesischen Provinz Shanxi.

Auch im Jugendprogramm Generation 14plus der Berlinale war Taiwan mit einem Spielfilm präsent: In ‚Miao Miao‘ erzählt Regisseur Cheng Hsiao-Tse von einer schüchternen Austauschstudentin, die nicht bemerkt, dass eine Mitschülerin Gefühle für sie hegt.

Außerdem zeigte das Kurzfilmprogramm Generation Kplus ‚Invisible Loneliness‘ der taiwanischen Jungregisseurin Lin Jung-Hsien.

Am 9. Februar feierte die Taipeh Vertretung die Taiwan-Filme der diesjährigen Berlinale gemeinsam mit den angereisten Filmteams und etwa 500 Gästen auf ihrer Taiwan-Night im Ritz-Carlton Hotel. Nach den Grußworten von Herrn Dr. Wu-lien Wei als Repräsentant Taiwans und Herrn Hans-Joachim Otto MdB wurden u. a. der Leiter des Kurzfilmfestivals Berlin Heinz Hermanns, der Direktor des Pusan International Film Festivals Kim Dong-Ho, der Leiter des Three Continents Film Festivals in Nantes Allain Jalladeau und weitere bedeutende Persönlichkeiten aus der internationalen Filmwelt begrüßt.

Am 12. Februar fand ein von der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft e.V. – Freunde Taiwans unter ihrer Vorsitzenden Frau Anita Schäfer MdB organisiertes gemeinsames Abendessen mit Regisseuren, Schauspielern und Vertretern der taiwanischen Filmförderung statt, bei welchem die Möglichkeiten einer vermehrten Zusammenarbeit in der Filmindustrie diskutiert wurden. Angesichts der zunehmenden Bedeutung Deutschlands als Filmproduktionsstätte erhofft man sich für die Zukunft eine engere Kooperation in diesem Bereich.

2. BERLIN AUF DEM 11. TAIPEI FILM FESTIVAL 2009
Geleitet vom bekannten taiwanischen Regisseur Hou Hsiao-hsian ist das Taipei Film Festival zu einem der einflussreichsten Filmfeste in der chinesischsprachigen Welt geworden. Eine besondere Sektion neben den Wettbewerben, bei der alljährlich ein oder zwei Städte im Mittelpunkt stehen und deren Filme und Kultur dem taiwanischen Publikum vorgestellt werden, nennt sich City Vision. Nach Paris, Prag, Melbourne, Kyoto, Madrid, Barcelona, Moskau, St. Petersburg, Toronto, Montreal, Kopenhagen, Jerusalem und Dublin in den vergangenen Jahren dreht sich die Sektion City Vision bei dem 11. Filmfest in Taipeh vom 26. Juni bis 12. Juli 2009 um die Stadt Berlin.

Im 1. Teil ‚Directors in Focus: Masters in Berlin‘ werden zwei bedeutende Epochen des deutschen Kinos vorgestellt: Die expressionistischen Stummfilme der 1920er Jahre (mit Werken von Ernst Lubitsch bis F. W. Murnau) und das Neue Deutsche Kino der 1970er Jahre (u. a. mit Werken von Alexander Kluge, Volker Schlöndorff, Wim Wenders, Margarethe von Trotta und Helma Sander-Brahms).

Im 2. Teil ‚Run, Berlin, Run!‘ wird die Stadt Berlin und ihre Entwicklung von den 1920er Jahren bis heute gezeigt. Neben Klassikern wie ‚Berlin Alexanderplatz‘, ‚Olympia‘, ‚Der Blaue Engel‘ und ‚Lola rennt‘ werden auch Filme zum Thema Berliner Mauer zu sehen sein.

Im 3. Teil ‚German Cinema Today‘ werden schließlich Werke zeitgenössischer deutscher Filmemacher aus allen Genres geboten.

Deutsche Regisseure werden zudem in der Jury mitwirken.

Sicherlich wird das 11. Taipei Film Festival 2009 ein weiterer Meilenstein für den Ausbau der Zusammenarbeit in der Filmindustrie beider Länder sein.