Taiwan-Film-Fest in Berlin

Am 19. und 20. November 2009 zeigen das Seminar für Sinologie der Humboldt Universität und die Presseabteilung der Taipeh Vertretung drei taiwanische Filme in Berlin.

Am 19. und 20. November 2009 zeigen das Seminar für Sinologie der Humboldt Universität und die Presseabteilung der Taipeh Vertretung drei taiwanische Filme in Berlin.

Regisseurin Hsiao Chu-chen erzählt die Geschichte ihres Vater, eines Soldaten im Ruhestand. 1949 zog sich dieser mit der Nationalregierung und 600.000 Soldaten aus Festlandchina nach Taiwan zurück. Damals noch keine dreißig Jahre alt, glaubte ihr Vater wie so viele, dass sie bald auf das Festland zurückkehren würden. Es dauerte vierzig Jahre, bis wieder Beziehungen über die Meeresstraße aufgebaut wurden, und von einer Rückkehr zu träumen war aussichtslos. Hsiao nimmt eine Haarspange ihrer auf dem Festland zurück gebliebenen Großmutter als Schlüssel zur Welt ihres Vaters und seinen Gefühlen zum China von damals und heute.

The Gangster’s God (2006, 49 Min.)
Ein Dokumentarfilm über Taiwans Unterwelt. Jedes Jahr beim Laternenfest im Osten Taiwans findet ein Ritual statt, bei dem Männer auf gesegneten Sänften stehen und nichts außer einer kurzen, roten Hose tragen. Die Umstehenden bewerfen diese Männer mit Feuerwerkskörpern und verbrennen dabei deren Haut. Man geht davon aus, dass die Männer während dieses Rituals mit dem Geist des Gottes Handan verbunden sind. Der Film nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise in die Unterwelt von Taitung und begleitet dabei das dramatische Leben von vier »Brüdern«. Sie haben ein sehr unstetes Leben: Einer wird während der Filmphase verhaftet, einer anderer in die Psychiatrie eingewiesen. Werden sie rechtzeitig zum Laternenfest die Sänfte als Inkarnation des Gottes Handan besteigen?

Spirit Talk (2005, 57 Min.)
Spirit Talk erforscht alte, taiwanesische Vorstellungen und Bräuche rund um den Tod. Diese Bräuche bestehen bis heute und sind lebendiger Teil der modernen Kultur Taiwans und seiner Einwohner. Paul ist todkrank, während Georgia Wege sucht, um mit ihrem verstorbenen Mann zu kommunizieren. Durch ihre Geschichten lernen die Zuschauer Traditionen und Zeremonien kennen.

Ort und Uhrzeit: Am 19. und 20. November 2009 in der Invalidenstr. 118, Raum 315, jeweils ab 18 Uhr c.t.